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Rein akustisch im Algermissener Kulturbrunnen

Jule, Hendrik und At Venture begeistern ein aufmerksames Publikum

Was für ein wunderbarer Abend! Die Zusammenstellung der drei Acts hat perfekt gepasst. Hendrik eröffnete das Konzert recht zurückhaltend. Die hohe Aufmerksamkeit des Publikums gab ihm zunehmend Sicherheit, und so überraschte er schließlich mit einem anmutigen Liebeslied für seine Freundin, die im Publikum saß, sowie einer rockigen Version eines Stone Sour Titels. Ein toller Spagat zwischen Gefühl und Rock von einem jungen Mann, der wie ich beide Genres von Musik liebt. Eine Musik, die packend und berührend ist.

Jule begann mit einem Sologesang, der sofort jeden im Raum in seinen Bann zog. Ihre glasklare Stimme klang leicht, es schien ihr mühelos jeder Titel von der Seele zu fließen. Trotz ihrer langjährigen Gesangsausbildung und reichlichen Konzerterfahrung war ein leichtes Lampenfieber zu spüren, was sie den Zuhörern noch sympathischer machte. Ihr Gitarrenspiel war zart und zurückhaltend, sodass ihre Stimme in den Vordergrund trat und das Publikum verzauberte.

Den zweiten Set bestritt zunächst unser Duo „At Venture“, das sind Fabian und Marie. Ihre wunderschönen Interpretationen bekannter Titel, mit Ruhe und Bedacht vorgetragen, luden zum Träumen ein. Ein musikalischer Genuss für Auge und Ohr, wenn die beiden auf der Bühne die Blicke tauschten.

Zum Abschluss trugen die Künstler des Abends vier gemeinsame Titel vor und die Stimmung im Publikum kochte hoch. Marie und Jule ergänzten sich stimmlich hervorragend, Fabian und Hendrik brachten mit ihrer hervorragenden Gitarrenbegleitung jeden der vier Titel auf den Punkt.


William Niese (GOD-Events)



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Antje Siefert und Hans-Jürgen Niemann beeindrucken im Alten Wasserwerk

Fortsetzung einer guten Tradition:

Liederabende gehören zu den regelmäßigen und zumeist gut besuchten Veranstaltungen des Kulturbrunnen. Unvergessen: die beiden Konzerte Julia Beckerts zu Anfang der kulturellen Aktivitäten des Vereins. Antje Siefert und Hans-Jürgen Niemann fanden sich musikalisch vor einigen Monaten für ein braunschweiger Kulturprojekt zusammen, und daraus ergab sich eine weitere recht erfolgreiche Zusammenarbeit.

Programmatisch beschränkt sich die Musik des Duos auf das 20ste Jahrhundert, angefangen von George Gershwin und Kurt Weill über Leonard Bernstein bis zu Liedermachern und Chansoniers wie Frank Sinatra, Reinhard Mey oder Udo Jürgens. Antje Siefert gelang der Spagat zwischen den einzelnen Stilrichtungen ausgesprochen gut. Ihr großer Stimmumfang vermochte die unterschiedlichen Stimmlagen übergangslos zu meistern. Einen Klassiker wie Sinatras „My Way“ ins Programm zu nehmen, erfordert Mut. Mut, der sich in diesem Fall allerdings durchaus gelohnt hat. Hans-Jürgen Niemann begleitete die Sängerin sensibel und unterstützend. Von seinen Klaviersolostücken fand besonders die Improvisation über Elvis Presleys „Falling in Love with You“ großen Anklang beim Publikum.



Text und Foto: Petra Schröter




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Großartige Spendenbereitschaft ermöglicht den Bau von fünf Brunnen

Bald: „Schule statt Wasserholen“ in Damde

 

Mancher mag das Resultat des Brunnenfestes, aus dem Erlös nun fünf bis sechs Brunnen  im Nordwesten Kambodschas bauen zu können, mild lächelnd als„Tropfen auf den heißen Stein“ abtun. Und so die Linderung von Not allein der Politik und den Hilfsorganisationen überlassen. Die Realität sieht anders aus. Gerade die vielen kleinen Schritte – oder, um im Bild zu bleiben: Tropfen –  empathischer und ideenreicher Mitmenschen, führen überall auf der Welt zu bemerkenswerten Erfolgen und lindern Leid. Direkt und ohne Zwischenhändler. Da versickert kein Cent.

 

Doch Empathie und Ideenreichtum allein reichen nicht immer aus. Der Sender muss auf die richtigen Empfänger treffen. „Wasserholen statt Schule!“, dieses Motto, diese Aktion hatte bemerkenswert viele Menschen im Ort angesprochen. Und es blieb nicht nur bei warmen Worten der Anerkennung. Dank der großen Spendenbereitschaft aus Handel, Handwerk und Bürgerschaft konnte der Kulturbrunnen den großartigen Erlös von rund 1.200 Euro erzielen. Pro Brunnen werden je nach Dollarkurs etwa 240 Euro fällig.

 

Nun klingt „ein halbes Dutzend“ besser als „fünf“. Der Kulturbrunnen arbeitet daher daran, dieses halbe Dutzend voll zu machen. Die Chancen stehen gut.

 

   

 

Text und Fotos: Hans-Jürgen Niemann

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Dritte Folge „Kochen mit Flüchtlingen“ im Wasserwerk:

Kulinarische Farbenpracht aus Tausendundeiner Nacht

Eines der bekanntesten Bilder des schwedischen Malers Carl Larsson trägt den Titel Frukost under stora björken (Frühstück unter großen Birken) aus dem Jahr 1896. Wer es kennt und zu den glücklichen Teilnehmern am dritten „Kochen mit Flüchtlingen“ im Alten Wasserwerk gehörte, sah dieses Werk am Ende der Veranstaltung buchstäblich vor Augen. Und das nicht nur, weil die Teilnehmer am Abend bei herrlichem Wetter an einer langen Tafel unter der stattlichen Birke im Garten des Wasserwerks saßen, sondern weil die Begegnung zwischen Flüchtlingen und Algermissenern auf beiden Seiten erneut für ein verbindendes Wohlgefühl in betriebsamer aber friedlicher Atmosphäre sorgte. Die Organisatoren, sOfA und Kulturbrunnen, waren sich daher einig, dass ihre ehrenamtliche Arbeit wieder einmal zu einer gelungenen Aktion geführt hatte.

Die Zubereitung der Speisen mit ausschließlich frischen Zutaten lag dieses Mal ganz in den Händen der Flüchtlinge. Männer und Frauen, die aus dem Iran, Syrien, dem Sudan und Afghanistan stammten. Entsprechend duftete es in der Küche des Wasserwerks nach orientalischen Gewürzen und frischer Minze. Seltene Sprachbarrieren wurden in der Regel erfolgreich und per Handy-App überwunden, wenn selbst die Zeichensprache versagt hatte. Nach einer in allen Bereichen engagierten und temperamentvollen Kochaktion war das Buffet angerichtet: „Kabab Hindi“, „Fatusch“ und „Motabel“ von den Syrern, „Kabeli“ von den Afghanen und „Gema“ von den Sudanesen.

Eine kurzweilige Aktion mit netten Gesprächen und menschlicher Nähe.

Text: Hans-Jürgen Niemann
Foto: Petra Schröter

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Zweiter Jazzfrühschoppen des Kulturbrunnen

Publikum auf  Wellenlänge von „Jazzquartier“


1994 gründete sich in Braunschweig die Jazz-Rap-Band „Jazzkantine“, eine der bekanntesten Formationen der Löwenstadt und weit über deren Grenzen bekannt. 1996 erhielt sie den deutschen Musikpreis Echo in der Kategorie „Beste Jazzproduktion“, später noch den „German Jazz Award“ und das „Goldene Ohr“.


Beim diesjährigen Jazzfrühschoppen des Algermissener Kulturbrunnen wartete eine Band auf, der man durchaus zutrauen könnte, an den Erfolg von „Jazzkantine“ anzuknüpfen: „Jazzquartier“, ein junges Ensemble der Städtischen Musikschule Braunschweig. Ein Quintett, das Spiellaune pur bot, mit hervorragendem, präzisem Zusammenspiel und vorzüglichen Arrangements, garniert mit brillanten Soli. Stilistisch breit aufgestellt, von Balladen über Bop und groovigem Funk bis zum fetzig Angerockten. Eine Musik, die zum Wetter passte, Lebensfreude versprühte und das Publikum unmittelbar in ihren Bann zog.


Das Jazzkonzert mit einem Klassiker wie Joe Zawinuls „Mercy, Mercy, Mercy“ beenden zu wollen, ist ein Widerspruch in sich und geht gar nicht. Bei aller genialen Schlichtheit entwickelt schon das Thema einen ungeheuren Drive und geht in Kopf und Beine – und führt quasi zwangsläufig zu Zugaben. „Jazzquartier“ ließ sich nicht lange bitten.

 

 

 

 



Text und Fotos: Hans-Jürgen Niemann

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Jazz und Picknick am Wasserwerk-Presseartikel


Hildesheimer Allgemeine Zeitung 9. Juli 2018

Artikel eingesandt von Lars Marcus











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Jazzfrühschoppen 2018 – Junger Jazz aus Braunschweig

Wir sind dabei: ROSEN&RÜBEN Das KulturLabel fürs Hildesheimer Land

 

   

Foto: Daniela Nielsen / „Jazzquartier“

 

Nach dem musikalisch-kulinarisch und auch dank großer Publikumsresonanz erfolgreichen Jazzfrühschoppen in 2017 führt der Kulturbrunnen die Reihe in diesem Jahr mit der Braunschweiger Combo „Jazzquartier“ fort. Eine Band, die streng genommen keinem demografischen Wandel unterliegt, handelt es sich doch um eine sich stets erneuernde Formation der Städtischen Musikschule Braunschweig, in der seit vielen Jahren Generationen spielwütiger Jung-Jazzer ihr Können zeigten. Ihr Repertoire würzen sie mit sowohl vertrauten Jazz-Standards, als auch zeitgenössischen Kompositionen: und das mit viel Spielwitz, Dynamik und Groove. – Jazz lebt und hält jung.

 

Der phänomenale Auftritt des Felix-Lopp-Trios beim „Hört!Hört!“- Finale 2014 offenbarte, zu welch’ großartigen Leistungen junge Menschen fähig sind, was zu gesellschaftlicher und politprominenter Anerkennung führte. Doch neben dem Talent und Fleiß der jungen Künstler symbolisieren solche Erfolge auch die exzellente langjährige Arbeit ausgebildeter Instrumentallehrer – hier von der Musikschule Hildesheim. Braunschweig gilt vornehmlich als Stadt der Wissenschaft, ist aber kulturpolisch nicht minder rege – nimmt den Bildungsauftrag ernst. So zählt die Städtische Musikschule zu einem ihrer Paradepferde, gut ausgestattet und mit engagierten Lehrkräften, die Musikinteressierte mit ähnlicher Bravour fördern wie ihre Hildesheimer Kolleg_Innen. – Gute Voraussetzungen also für ein weiteres musikalisches Highlight der Kulturbrunnen-Konzertreihe mit der jungen Band „Jazzquartier“.

 

Über die musikalische Attraktion hinaus ist der Eintritt frei. Potentiellen Selbstversorgern wird der Garten des Wasserwerks zudem zum Picknick frei zur Verfügung gestellt. Wer es bequemer mag, dem bietet der Kulturbrunnen traditionsgemäß Getränke und Grill-Speisen.

 

  1. August – 11 Uhr – freier Eintritt, Altes Wasserwerk, Kranzweg 40b, Algermissen

 

Text: Hans-Jürgen Niemann

 

 

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Sommerfest 2018

Angenehm wärmende Atmosphäre bei kühlem Wetter

 

 

Die Terminwahl für ein Sommerfest gleicht in unseren Breiten in gewisser Weise einem Russisch Roulette Spiel. Andererseits gilt: alles eine Frage der Kleidung. Und wer vor dem Besuch einer Freiluft-Veranstaltung ganz sicher gehen möchte, der macht sich im weltweiten Netz schlau, beispielsweise auf der Seite „Klamottenwetter“. Also kommt es wohl mehr auf die Perspektive und innere Einstellung an.

 

Das jährliche Sommerfest im Garten des Alten Wasserwerks bildet einen Höhepunkt der Veranstaltungen des Algermissener Kulturbrunnen und ist zum gesellschaftlichen Event avanciert. Diejenigen, die sich in diesem Jahr, ob kurz oder lang, trotz kühlen Wetters eingefunden hatten, genossen zum einen das Gespräch mit dem Nachbarn und zum anderen ein gewohnt reichhaltiges kulinarische Angebot, das sich thematisch auf Gerichte „von der Küste bis zum Harz“ bezog: von der beliebten Bruchgrabenpfanne über Cocktails und Fischbrötchen bis zu Kaffee und Kuchen. Auch fehlten Bratwurst, Schmalzbrot und Waffeln nicht. Immerhin sind sie Kult.

 

Hans-Jürgen Niemann

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„Chettin’3“ und die Kraft von Wort und Musik

Das Alte Wasserwerk jenseits vom Mainstream


 

„Denn sie wissen nicht, was sie tun“, der 1955er Kultfilm thematisierte erstmals die tiefen Gräben in Gesellschaft und Familie der USA des Puritanismus. Vor diesem gesellschaftspolitischen Hintergrund wurde der Schriftsteller William S. Burroughs, ein Gentleman-Junkie mit Havard-Abschluss, Mitte der 60er-Jahre zum Identifikationssymbol einer Jugendkultur, die sich gegen Krieg, Konsumgesellschaft und konventionelle Lebensformen auflehnte. 1943 lernte er die Schriftsteller Allen Ginsberg und Jack Kerouac in New York kennen, mit denen er die gesellschaftskritische, skandalumwobene „Beat Generation“ verkörperte. Als zeitgenössisch musikalisches Pendant gilt Chet Baker, der zwar als einer der größten Romantiker des Jazz verklärt wurde, aber ein von Drogenexzessen zerstörtes, ganz und gar nicht romantisches Leben führte.

 

Schwere Kost für den Jazz & Lyrik-Abend im Alten Wasserwerk? Absolut nicht, denn der Abend stellte quasi die perfekte Symbiose von Jazz und Lyrik dar und bewies, welche Schönheit zum einen und welcher Druck zum anderen von Wort und Musik ausgehen können. Tilman Thiemigs Rezitationen waren von einer phänomenalen lautmalerischen Intensität und bedienten sich aller Register des klassischen und neuen Theaters. Damit eröffneten sich dem Zuhörer Fantasieräume, die ihn Raum und Zeit vergessen ließen und mit Gedanken einer Zeit konfrontierten, die auch in einer Spaßgesellschaft aktuell sein könnten.

 

Auch der legendäre Chet Baker hat von seiner Faszinationskraft bis heute nichts verloren, und wie hochaktuell seine Musik und Song-Interpretationen noch immer sind, stellte „Chettin’3“ aus Braunschweig im Alten Wasserwerk unter Beweis. Es war spannend, Stück für Stück zu lauschen und zu erleben, wie es dem Trio gelang, der atmosphärischen Schönheit der Originale auch auf dieser Bühne Raum zu verschaffen. An der Chet Baker-typischen Aura von zarter Melancholie war naturgemäß Walter Kuhlgatz mit seinem lyrischen Ton auf Trompete und Flügelhorn sowie seiner verhaltenen Stimme verantwortlich. Elmar Vibrans und Heinrich Römisch boten ihm ein eingespieltes und sicheres Fundament und rundeten mit ihren meisterlichen Soli den Abend zu einem beeindruckenden Erlebnis ab.

 

Text und Foto: Hans-Jürgen Niemann
 

 

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Erste Pflanzenbörse des Algermissener Kulturbrunnen

Es grünt so grün


“Wir möchten, dass ein jeder sein Leben durch Pflanzen bereichert und das Vereinigte Königreich zu einem grüneren und schöneren Ort macht”, heißt es auf der offiziellen Seite der diesjährigen Chelsea Flower Show, einer jährlichen Gartenschau, die seit 1913 von der Royal Horticultural Society in London veranstaltet und von 150.000 Menschen besucht wird. Neue Pflanzen werden vorgestellt und die Beliebtheit der bekannten Pflanzenarten wird neu belebt.

Die erste Pflanzenbörse des Algermissener Kulturbrunnen konnte und wollte da natürlich nicht mithalten. Aber ein Anfang ist gemacht. Und das Angebot an Pflanzen und Garten-Accessoires war überwältigend, sowohl von seiner Vielfalt als auch von seiner liebevollen und arbeitsintensiven Vorbereitung und Darbietung, nicht nur von Seiten der LandFrauen – Pflanzen, Marmelade, Salz- und Zuckermischungen, Essige und Öle, Seifen, Badesalze und Peelings, Kochbücher, Rankhilfen etc., eingebettet in einen wunderschönen frühlingshaften Sonnentag.

Vielleicht könnte es künftig um mehr als reine Gartenästhetik und Gaumenfreuden gehen: „Stadtbienen sichern Ernte im Alten Land“ lautete die Überschrift eines Artikels im „Hamburger Abendblatt“. Ein Weckruf? – Jedenfalls plant der Algermissener Kulturbrunnen die Fortsetzung der Pflanzenbörsenreihe auch im nächsten Jahr.







Text und Fotos: Hans-Jürgen Niemann

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