Dritte Folge „Kochen mit Flüchtlingen“ im Wasserwerk:

Kulinarische Farbenpracht aus Tausendundeiner Nacht

Eines der bekanntesten Bilder des schwedischen Malers Carl Larsson trägt den Titel Frukost under stora björken (Frühstück unter großen Birken) aus dem Jahr 1896. Wer es kennt und zu den glücklichen Teilnehmern am dritten „Kochen mit Flüchtlingen“ im Alten Wasserwerk gehörte, sah dieses Werk am Ende der Veranstaltung buchstäblich vor Augen. Und das nicht nur, weil die Teilnehmer am Abend bei herrlichem Wetter an einer langen Tafel unter der stattlichen Birke im Garten des Wasserwerks saßen, sondern weil die Begegnung zwischen Flüchtlingen und Algermissenern auf beiden Seiten erneut für ein verbindendes Wohlgefühl in betriebsamer aber friedlicher Atmosphäre sorgte. Die Organisatoren, sOfA und Kulturbrunnen, waren sich daher einig, dass ihre ehrenamtliche Arbeit wieder einmal zu einer gelungenen Aktion geführt hatte.

Die Zubereitung der Speisen mit ausschließlich frischen Zutaten lag dieses Mal ganz in den Händen der Flüchtlinge. Männer und Frauen, die aus dem Iran, Syrien, dem Sudan und Afghanistan stammten. Entsprechend duftete es in der Küche des Wasserwerks nach orientalischen Gewürzen und frischer Minze. Seltene Sprachbarrieren wurden in der Regel erfolgreich und per Handy-App überwunden, wenn selbst die Zeichensprache versagt hatte. Nach einer in allen Bereichen engagierten und temperamentvollen Kochaktion war das Buffet angerichtet: „Kabab Hindi“, „Fatusch“ und „Motabel“ von den Syrern, „Kabeli“ von den Afghanen und „Gema“ von den Sudanesen.

Eine kurzweilige Aktion mit netten Gesprächen und menschlicher Nähe.

Text: Hans-Jürgen Niemann
Foto: Petra Schröter

Zweiter Jazzfrühschoppen des Kulturbrunnen

Publikum auf  Wellenlänge von „Jazzquartier“


1994 gründete sich in Braunschweig die Jazz-Rap-Band „Jazzkantine“, eine der bekanntesten Formationen der Löwenstadt und weit über deren Grenzen bekannt. 1996 erhielt sie den deutschen Musikpreis Echo in der Kategorie „Beste Jazzproduktion“, später noch den „German Jazz Award“ und das „Goldene Ohr“.


Beim diesjährigen Jazzfrühschoppen des Algermissener Kulturbrunnen wartete eine Band auf, der man durchaus zutrauen könnte, an den Erfolg von „Jazzkantine“ anzuknüpfen: „Jazzquartier“, ein junges Ensemble der Städtischen Musikschule Braunschweig. Ein Quintett, das Spiellaune pur bot, mit hervorragendem, präzisem Zusammenspiel und vorzüglichen Arrangements, garniert mit brillanten Soli. Stilistisch breit aufgestellt, von Balladen über Bop und groovigem Funk bis zum fetzig Angerockten. Eine Musik, die zum Wetter passte, Lebensfreude versprühte und das Publikum unmittelbar in ihren Bann zog.


Das Jazzkonzert mit einem Klassiker wie Joe Zawinuls „Mercy, Mercy, Mercy“ beenden zu wollen, ist ein Widerspruch in sich und geht gar nicht. Bei aller genialen Schlichtheit entwickelt schon das Thema einen ungeheuren Drive und geht in Kopf und Beine – und führt quasi zwangsläufig zu Zugaben. „Jazzquartier“ ließ sich nicht lange bitten.

 

 

 

 



Text und Fotos: Hans-Jürgen Niemann

Jazz und Picknick am Wasserwerk-Presseartikel


Hildesheimer Allgemeine Zeitung 9. Juli 2018

Artikel eingesandt von Lars Marcus











Jazzfrühschoppen 2018 – Junger Jazz aus Braunschweig

Wir sind dabei: ROSEN&RÜBEN Das KulturLabel fürs Hildesheimer Land

 

   

Foto: Daniela Nielsen / „Jazzquartier“

 

Nach dem musikalisch-kulinarisch und auch dank großer Publikumsresonanz erfolgreichen Jazzfrühschoppen in 2017 führt der Kulturbrunnen die Reihe in diesem Jahr mit der Braunschweiger Combo „Jazzquartier“ fort. Eine Band, die streng genommen keinem demografischen Wandel unterliegt, handelt es sich doch um eine sich stets erneuernde Formation der Städtischen Musikschule Braunschweig, in der seit vielen Jahren Generationen spielwütiger Jung-Jazzer ihr Können zeigten. Ihr Repertoire würzen sie mit sowohl vertrauten Jazz-Standards, als auch zeitgenössischen Kompositionen: und das mit viel Spielwitz, Dynamik und Groove. – Jazz lebt und hält jung.

 

Der phänomenale Auftritt des Felix-Lopp-Trios beim „Hört!Hört!“- Finale 2014 offenbarte, zu welch’ großartigen Leistungen junge Menschen fähig sind, was zu gesellschaftlicher und politprominenter Anerkennung führte. Doch neben dem Talent und Fleiß der jungen Künstler symbolisieren solche Erfolge auch die exzellente langjährige Arbeit ausgebildeter Instrumentallehrer – hier von der Musikschule Hildesheim. Braunschweig gilt vornehmlich als Stadt der Wissenschaft, ist aber kulturpolisch nicht minder rege – nimmt den Bildungsauftrag ernst. So zählt die Städtische Musikschule zu einem ihrer Paradepferde, gut ausgestattet und mit engagierten Lehrkräften, die Musikinteressierte mit ähnlicher Bravour fördern wie ihre Hildesheimer Kolleg_Innen. – Gute Voraussetzungen also für ein weiteres musikalisches Highlight der Kulturbrunnen-Konzertreihe mit der jungen Band „Jazzquartier“.

 

Über die musikalische Attraktion hinaus ist der Eintritt frei. Potentiellen Selbstversorgern wird der Garten des Wasserwerks zudem zum Picknick frei zur Verfügung gestellt. Wer es bequemer mag, dem bietet der Kulturbrunnen traditionsgemäß Getränke und Grill-Speisen.

 

  1. August – 11 Uhr – freier Eintritt, Altes Wasserwerk, Kranzweg 40b, Algermissen

 

Text: Hans-Jürgen Niemann

 

 

Sommerfest 2018

Angenehm wärmende Atmosphäre bei kühlem Wetter

 

 

Die Terminwahl für ein Sommerfest gleicht in unseren Breiten in gewisser Weise einem Russisch Roulette Spiel. Andererseits gilt: alles eine Frage der Kleidung. Und wer vor dem Besuch einer Freiluft-Veranstaltung ganz sicher gehen möchte, der macht sich im weltweiten Netz schlau, beispielsweise auf der Seite „Klamottenwetter“. Also kommt es wohl mehr auf die Perspektive und innere Einstellung an.

 

Das jährliche Sommerfest im Garten des Alten Wasserwerks bildet einen Höhepunkt der Veranstaltungen des Algermissener Kulturbrunnen und ist zum gesellschaftlichen Event avanciert. Diejenigen, die sich in diesem Jahr, ob kurz oder lang, trotz kühlen Wetters eingefunden hatten, genossen zum einen das Gespräch mit dem Nachbarn und zum anderen ein gewohnt reichhaltiges kulinarische Angebot, das sich thematisch auf Gerichte „von der Küste bis zum Harz“ bezog: von der beliebten Bruchgrabenpfanne über Cocktails und Fischbrötchen bis zu Kaffee und Kuchen. Auch fehlten Bratwurst, Schmalzbrot und Waffeln nicht. Immerhin sind sie Kult.

 

Hans-Jürgen Niemann

„Chettin’3“ und die Kraft von Wort und Musik

Das Alte Wasserwerk jenseits vom Mainstream


 

„Denn sie wissen nicht, was sie tun“, der 1955er Kultfilm thematisierte erstmals die tiefen Gräben in Gesellschaft und Familie der USA des Puritanismus. Vor diesem gesellschaftspolitischen Hintergrund wurde der Schriftsteller William S. Burroughs, ein Gentleman-Junkie mit Havard-Abschluss, Mitte der 60er-Jahre zum Identifikationssymbol einer Jugendkultur, die sich gegen Krieg, Konsumgesellschaft und konventionelle Lebensformen auflehnte. 1943 lernte er die Schriftsteller Allen Ginsberg und Jack Kerouac in New York kennen, mit denen er die gesellschaftskritische, skandalumwobene „Beat Generation“ verkörperte. Als zeitgenössisch musikalisches Pendant gilt Chet Baker, der zwar als einer der größten Romantiker des Jazz verklärt wurde, aber ein von Drogenexzessen zerstörtes, ganz und gar nicht romantisches Leben führte.

 

Schwere Kost für den Jazz & Lyrik-Abend im Alten Wasserwerk? Absolut nicht, denn der Abend stellte quasi die perfekte Symbiose von Jazz und Lyrik dar und bewies, welche Schönheit zum einen und welcher Druck zum anderen von Wort und Musik ausgehen können. Tilman Thiemigs Rezitationen waren von einer phänomenalen lautmalerischen Intensität und bedienten sich aller Register des klassischen und neuen Theaters. Damit eröffneten sich dem Zuhörer Fantasieräume, die ihn Raum und Zeit vergessen ließen und mit Gedanken einer Zeit konfrontierten, die auch in einer Spaßgesellschaft aktuell sein könnten.

 

Auch der legendäre Chet Baker hat von seiner Faszinationskraft bis heute nichts verloren, und wie hochaktuell seine Musik und Song-Interpretationen noch immer sind, stellte „Chettin’3“ aus Braunschweig im Alten Wasserwerk unter Beweis. Es war spannend, Stück für Stück zu lauschen und zu erleben, wie es dem Trio gelang, der atmosphärischen Schönheit der Originale auch auf dieser Bühne Raum zu verschaffen. An der Chet Baker-typischen Aura von zarter Melancholie war naturgemäß Walter Kuhlgatz mit seinem lyrischen Ton auf Trompete und Flügelhorn sowie seiner verhaltenen Stimme verantwortlich. Elmar Vibrans und Heinrich Römisch boten ihm ein eingespieltes und sicheres Fundament und rundeten mit ihren meisterlichen Soli den Abend zu einem beeindruckenden Erlebnis ab.

 

Text und Foto: Hans-Jürgen Niemann
 

 

Erste Pflanzenbörse des Algermissener Kulturbrunnen

Es grünt so grün


“Wir möchten, dass ein jeder sein Leben durch Pflanzen bereichert und das Vereinigte Königreich zu einem grüneren und schöneren Ort macht”, heißt es auf der offiziellen Seite der diesjährigen Chelsea Flower Show, einer jährlichen Gartenschau, die seit 1913 von der Royal Horticultural Society in London veranstaltet und von 150.000 Menschen besucht wird. Neue Pflanzen werden vorgestellt und die Beliebtheit der bekannten Pflanzenarten wird neu belebt.

Die erste Pflanzenbörse des Algermissener Kulturbrunnen konnte und wollte da natürlich nicht mithalten. Aber ein Anfang ist gemacht. Und das Angebot an Pflanzen und Garten-Accessoires war überwältigend, sowohl von seiner Vielfalt als auch von seiner liebevollen und arbeitsintensiven Vorbereitung und Darbietung, nicht nur von Seiten der LandFrauen – Pflanzen, Marmelade, Salz- und Zuckermischungen, Essige und Öle, Seifen, Badesalze und Peelings, Kochbücher, Rankhilfen etc., eingebettet in einen wunderschönen frühlingshaften Sonnentag.

Vielleicht könnte es künftig um mehr als reine Gartenästhetik und Gaumenfreuden gehen: „Stadtbienen sichern Ernte im Alten Land“ lautete die Überschrift eines Artikels im „Hamburger Abendblatt“. Ein Weckruf? – Jedenfalls plant der Algermissener Kulturbrunnen die Fortsetzung der Pflanzenbörsenreihe auch im nächsten Jahr.







Text und Fotos: Hans-Jürgen Niemann

Innere und äußere Bilder, die betroffen machen

 


Das Leben Bernward Hollemanns war ein bewegtes und facettenreiches. Der internationale Not- und Entwicklungshelfer kam im Auftrag der Schweizer Regierung und der Deutschen Welthungerhilfe (DWHH), sowie für die EU und UN als Berater nach Pyongyang, nachdem der Mangel im Land Ende der 90er Jahre so groß geworden war, dass es die internationale Gemeinschaft um Hilfe bitten musste. Statt des geplanten einen lebte und arbeitete der gelernte Agrar- und Wasserbauingenieur fünf Jahre im Reich des Diktators Kim Jong II.

 

Hollemanns Nordkoreavortrag im Alten Wasserwerk stieß auf reges Publikumsinteresse. Seine Ausführungen enthielten eine Flut von Informationen und persönlichen Eindrücken; innere und äußere Bilder, die betroffen machten. Ein von Kriegen gezeichnetes Land, das Jahrhunderte lang unter dem Einfluss benachbarter Großmächte wie China und Japan stand. Ein Land, das heute wie ein Gefängnis mit 24 Millionen hungernden Insassen anmutet: kontrolliert, reglementiert und überwacht von einem Militär, dem es an nichts fehlt. Kinder, die bereits im Alter von drei bis vier Jahren fernab ihrer Familie der staatlichen Gehirnwäsche unterzogen werden und sich entweder zur gedrillten Elite entwickeln oder schon im jüngsten Alter Arbeit auf den Feldern verrichten müssen. Kinder, die die gesellschaftliche Revolution im Sinne der nordkoreanischen Führung eingebläut bekommen und dem Machthaber in ständiger Demut ewige Treue schwören müssen. – Hierzulande nicht ganz unbekannt.

 

Hinter den ängstlich versteinerten Gesichtern finden sich menschliche Seiten, wie man sie in jeder, auch noch so unterdrückten Gesellschaft findet: die sprichwörtliche Kinderliebe der Koreaner etwa oder ihre Hilfsbereitschaft. Und natürlich der sehnsüchtige Wunsch nach Wiedervereinigung mit dem Süden. Nach Meinung Hollemanns dürfte es sieben Jahre dauern, bis Nord- und Südkorea – nach einer Übergangszeit, in der Russland und China im Norden investieren und die Amerikaner sich aus dem Süden zurückziehen müssten – wieder zusammengewachsen sein könnten. – Sag niemals nie.

 

Text und Foto: Hans-Jürgen Niemann

„Squish“ verzauberte sein Publikum

Irish Folk zum St. Patrick’s Day


 

Nicht nur, dass das Alte Wasserwerk beim Folkkonzert der hannoverschen Szeneband „Squish“ am St. Patrick’s Day aus den Nähten zu platzen drohte. Nach Angaben der Vorverkaufsstellen war das Publikumsinteresse im Vorfeld so groß, dass es für drei ausverkaufte Konzerte locker hätte reichen können. Die Irish Folk-Szene erfreut sich wachsender Beliebtheit, und mit der Einladung von „Squish“ landete der Kulturbrunnen einen regelrechten Glückstreffer: Astrid Heldmaier, Michael Möllers, Reiner Köhler und Tönnies Suits bereichern seit Jahren die hannoversche Folk-Szene und boten nun auch im Alten Wasserwerk ein grandioses Konzert.

 

„Squish“ zeigte sich toppräsent und fesselnd vom ersten Ton an. So erreichten die glücklichen Besitzer einer Eintrittskarte aus dem Stand Betriebstemperatur, denn keiner im Publikum vermochte sich der überschäumenden Energie der Jigs, Reels, Polkas und Hornpipes länger als einen Wimpernschlag zu entziehen. Die Performance der Band kam völlig unangestrengt, passgenau und traumwandlerisch herüber, sowohl im hochvirtuosen Unisonospiel der Melodie-Instrumente als auch in den vielfältigen Rhythmen und exzellenten Akzentuierungen von Gitarre und Bodhrán. Doch die irische Seele ist in gleicher Weise feinsinnig und gemütvoll, was besonders die Interpretation von Loreena McKennitts Liebeslied auf Irland, „Come by the Hills“, eindrucksvoll bewies. In anrührender und poetischer Weise schildert es die landschaftlichen Schönheiten der Grünen Insel und lässt jede Strophe mit einem lebensphilosophischen Ansatz enden: „And cares of tomorrow must wait till this day is done“ – die Sorgen von morgen müssen warten, bis dieser Tag gelebt ist.

 

Und das galt allemal für die Dauer dieses hinreißenden Konzerts.

 

 
Text und Fotos: Hans-Jürgen Niemann
 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Yannik Nouveau, Niese & Timo Brülls“ und das Duo „freiMinute“ im Alten Wasserwerk

Der erste Set des Konzerts hatte etwas Sessionhaftes. Aber man war ja schließlich „unter Freunden“, wie es William Niese formulierte, und so herrschte auch Wohlwollen im gut besetzten Wasserwerk, wenn es im Zusammenspiel des Trios einmal nicht harmonierte. Mit Yannik Nouveau, Niese und Timo Brülls hatten sich unterschiedliche musikalische Charaktere zusammengefunden, was sich für ein eher spontanes Zusammenwirken nicht immer als hilfreich erweist. Es bleiben also die nicht minder wichtigen individuellen Stärken der Musiker: hier geriet das hochvirtuose, bravourös akzentuierte RAV Drum-Solo unter den Händen von Timo Brülls zum Highlight, denn genau hier entstand jener musikalische „Flow“, der sich auf das Publikum übertrug, hier führten interessante dynamische Entwicklungen zum Musikerlebnis. Auch Yannik Nouveau sorgte mit seinen bewegenden Songtexten, seiner charakteristischen Stimme und Intensität wiederholt für Begeisterung im Saal.

 

„Musik ist einfach alles im Leben“, dieser philosophische Ansatz der Sängerin Arwen Schweitzer und des Gitarristen Vitalij Engbrecht scheint ihrem Lebensgefühl überzeugend zugrunde zu liegen, was im Übrigen auch der hervorragende musikalische Eindruck unterstreicht, den sie beim Publikum im zweiten Set des Abends hinterlassen haben. Das Duo entstammt der mehrköpfigen Band „freiMinute“. Arrangements größerer Besetzungen einem Duo mit nur einem Begleitinstrument anzupassen, gehört zu den eher schwierigeren Herausforderungen und setzt Versiertheit beim Instrumentalisten voraus.

 

Vitalij Engbrecht erwies sich als Meister der Gitarre und dem großartigen Gesang Arwen Schweitzers ebenbürtig. Die Bandbreite seiner Gitarrenbegleitung schien unerschöpflich, ob perkussiv oder dem Harfenklang Andreas Vollenweiders ähnelnd, ob per Fingerpicking oder Tapping, ob mit Flageoletttönen oder erweiterter Harmonik angereichert. Immer in Bewegung und immer im Blickkontakt mit Arwen Schweitzer, deren Gesang stimmgewaltig, charmant und natürlich ist. Das Vibrato setzt sie gezielt und angenehm unaufdringlich ein. Ihr warmes Timbre bewältigt mühelos Höhen und Tiefen, geht souverän mit Registerwechseln um. Ihre Vitalij gewidmete Komposition „Vogelfrei“ scheint mit dem Wechsel zwischen 3/4+5/4 Takt und Walking Bass symptomatisch für die Klasse der Songs von „freiMinute“ zu sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text und Fotos: Hans-Jürgen Niemann