Kulinarische Farbenpracht aus Tausendundeiner Nacht
Eines der bekanntesten Bilder des schwedischen Malers Carl Larsson trägt den Titel Frukost under stora björken (Frühstück unter großen Birken) aus dem Jahr 1896. Wer es kennt und zu den glücklichen Teilnehmern am dritten „Kochen mit Flüchtlingen“ im Alten Wasserwerk gehörte, sah dieses Werk am Ende der Veranstaltung buchstäblich vor Augen. Und das nicht nur, weil die Teilnehmer am Abend bei herrlichem Wetter an einer langen Tafel unter der stattlichen Birke im Garten des Wasserwerks saßen, sondern weil die Begegnung zwischen Flüchtlingen und Algermissenern auf beiden Seiten erneut für ein verbindendes Wohlgefühl in betriebsamer aber friedlicher Atmosphäre sorgte. Die Organisatoren, sOfA und Kulturbrunnen, waren sich daher einig, dass ihre ehrenamtliche Arbeit wieder einmal zu einer gelungenen Aktion geführt hatte.
Die Zubereitung der Speisen mit ausschließlich frischen Zutaten lag dieses Mal ganz in den Händen der Flüchtlinge. Männer und Frauen, die aus dem Iran, Syrien, dem Sudan und Afghanistan stammten. Entsprechend duftete es in der Küche des Wasserwerks nach orientalischen Gewürzen und frischer Minze. Seltene Sprachbarrieren wurden in der Regel erfolgreich und per Handy-App überwunden, wenn selbst die Zeichensprache versagt hatte. Nach einer in allen Bereichen engagierten und temperamentvollen Kochaktion war das Buffet angerichtet: „Kabab Hindi“, „Fatusch“ und „Motabel“ von den Syrern, „Kabeli“ von den Afghanen und „Gema“ von den Sudanesen.
Eine kurzweilige Aktion mit netten Gesprächen und menschlicher Nähe.
Text: Hans-Jürgen Niemann
Foto: Petra Schröter